SONNENTOR und Sprögnitz – diese Geschichte begann im Jänner 1992. Seit knapp vier Jahren war Johannes Gutmann damals mit seinen Bio-Kräutern selbstständig und hatte dafür ein kleines Haus in Zwettl zur Verfügung. Durch Zufall erfuhr er von dem alten Bauernhaus im 100-Seelen-Ort Sprögnitz und entschied sich – trotz Abratens seiner Familie und Freunde – für den Kauf des verfallenen und schon längere Zeit leer stehenden Hofes. „Du spinnst ja, hast alte Steine gekauft! Was machst du denn mit dem Klumpat?“, fragte auch sein Vater. Doch schlussendlich half er ihm sogar im hohen Alter bei der Sanierung und so konnte Hannes im November 1992 nach Sprögnitz übersiedeln.
Warum gerade Sprögnitz? Wie hat es SONNENTOR Gründer Johannes Gutmann geschafft, aus dem alten Bauernhof ein herrlich duftendes Zuhause für Kräuter und Gewürze zu machen und einen Arbeitsplatz für 370 Personen? Und welcher ist sein ganz besonderer Lieblingsplatz? All das und noch so einiges mehr erzählt er euch persönlich in unserem Video. Neugierig? Reinschauen lohnt sich!
Von der Hofgreisslerei zum SONNENTOR Erlebnis
Anfangs hatte Hannes einen multifunktionalen Raum fertig, sein „Wohn-Schlaf-Büro“, wie er es heute nennt. Als er 1994 einen kleinen Teil dazu baute und seinen Wohnbereich etwas vergrößerte, richtete er im nun frei-gewordenen Teil seinen ersten Hofladen, die SONNENTOR Hofgreißlerei, ein. „Es sind immer mehr Leute gekommen, die sehen wollten, was ich hier mache“, erzählt er. „Die ersten Gäste waren aus Japan und Italien, die die Schönheit der Region schon damals zu schätzen wussten. Erst viel später kamen die Leute aus der Gegend“, ergänzt er. Authentisch wollte Hannes schon zu dieser Anfangszeit sein, füllte alte Bauernkästen mit seinen Produkten und ließ auch die traditionellen Bauernhof-Elemente sichtbar. Bis heute vermittelt das Geschäft in Sprögnitz, das seither mehrmals umgebaut, vergrößert und mit eigenen Ladenbau-Elementen ausgestattet wurde, noch immer dieses einzigartige Wohlfühl-Erlebnis von damals.
VERGRÖSSERUNGEN UND ZUBAUTEN
Seit 1995 wurde oftmals gebaut und vergrößert: Zuerst wurde das Dachgeschoß des Bauernhofes für Wohnzwecke und Büros ausgebaut und 1996 entstand die erste Halle mit dem klingenden Namen „Kreuz & Quer“. Weitere (Lager-)Hallen folgten Ende der 90er, in den 2000er und 2010er Jahren, die alle eins gemeinsam haben: einen sonnigen Namen. Schon damals ließ man sich kreative und beschreibende Bezeichnungen einfallen – eine Tradition, die bis heute fortgesetzt wurde. So heißen die Kräuter- und Gewürz-Hallen unter anderem RundHerum, WeltWeit, Halle-luja, Sonnenschein, Drunter & Drüber und ÜberDrüber. Viel Neues kam im Jahr 2006 hinzu, als das SONNENTOR Sinnes-Erlebnis mit Betriebsführungen, Kräuterwanderwegen und vielem mehr eröffnet wurde. Seither sprießen die Ideen immer weiter: Der Bio-Permakultur-Bauernhof Frei-Hof, die Land-Lofts, das Bio-Gasthaus Leibspeis, das Wald-Reich und weitere spannende Angebote locken Klein und Groß ins Waldviertel.
Die baulichen Highlights
In den 31 Jahren in Sprögnitz wurde immer wieder gebaut und man könnte fast meinen, Hannes Gutmann ist ein alter Hase betreffend Baustellen. „Der Bau unseres neuen Holz-Hochregallagers war auch für mich etwas ganz Besonderes“, schwärmt er. Schon lange in seinem Kopf, konnte es nun endlich umgesetzt werden: Ein Lager fast gänzlich aus Holz, das mit einer Fläche von 3.000m², 9.000 Palettenstellplätzen und einer Höhe von 17 Metern einzigartig in Österreich ist. Im Herbst 2022 wurde es feierlich eröffnet und auf den Namen HimmelHoch–hervorgegangen aus einem Namensfindungs-Bewerb der Mitarbeitenden– getauft. Auf Platz zwei und drei der baulichen Highlights liegen bei SONNENTOR Gründer Gutmann „… der Bau des eigenen Bio-Gasthauses Leibspeis und jener der Kindertages-Betreuung SONNENSCHEINCHEN.“
Lieblingsplatzerl mit Geschichte
Eigentlich hat Hannes viele Orte am gesamten Firmenareal, die ihm besonders am Herzen liegen. Von einem erzählt er besonders gerne, wenn man ihn nach seinem Lieblingsplatzerl fragt. Dort, wo früher der Misthaufen war – mitten im Innenhof zwischen dem ehemaligen Stall und dem modernen Passivenergie-Bürogebäude – hat er einen Schwimmteich angelegt. „Vor allem im Frühling und im Sommer ist das wahrlich ein Ort zum Entspannen“, schwärmt er von seinem Lieblingsplatzerl, an dem er sich früher auch gerne abkühlte. Heute ist der Innenhof ein beliebter Erholungsort für Mitarbeitende und Besucher:innen. Und wer weiß, was dem Visionär Johannes Gutmann in den nächsten Jahren noch einfällt? Es bleibt auf alle Fälle spannend.