„Was wollen denn Sie mit den ganzen Kräutln?“ fragt der bayerische Beamte an der Grenze nach Deutschland und beäugt misstrauisch Hannes‘ Koffer, „Verkaufen Sie die etwa?“
„Aber nein, Herr Inspektor – die stelle ich aus! Auf einer Fachmesse für Naturkost und Naturwaren. Dafür komme ich extra aus Niederösterreich, aus dem Waldviertel!“ erklärt SONNENTOR Gründer Johannes Gutmann begeistert. So recht überzeugt ist der strenge Herr zwar nicht, aber er winkt Hannes schließlich durch und der kommt doch noch rechtzeitig in Mannheim an, um den ersten SONNENTOR Messestand auf der zweiten Ausgabe der Biofach aufzubauen: Auf 9 Quadratmetern (kleinere Flächen gibt es nicht zu mieten) packt Johannes Gutmann seinen kleinen Holzaufsteller die inkriminierten Kräuter-Produktmuster aus. Ware hat er natürlich auch mit: ganze 30 Packerl Tee. Die komplette Ausstattung findet Platz in einem Bananenkarton und der einzige Mitarbeiter ist bereits vor Ort – denn das ist Hannes selbst.
So bescheiden der Messeauftritt auch ist, er trägt rasch Früchte: Hannes kann direkt an seinem Stand einige Bestellungen für Kundinnen und Kunden in Deutschland aufnehmen. Kaum zurück im Waldviertel, packt Hannes die bestellte Ware ins Auto und macht sich wieder auf Richtung Deutschland, um die Bestellungen persönlich auszuliefern. „Was wollen denn Sie mit den ganzen Kräutln?“ vernimmt er eine wohlbekannte Frage an der Grenze.
Dieses Mal gibt sich der skeptische Beamte mit Hannes Geschichte allerdings nicht zufrieden. Ganze sechs Stunden dauert es, bis der Zoll alle Angaben überprüft hat und Hannes einreisen lässt. Er lernt aber schnell dazu – denn schon bald liefert Hannes monatlich nach Deutschland.
Die Geschichte von SONNENTOR auf der Biofach hat also schon sehr vielversprechend begonnen. Inzwischen hat sich die Messe zu einem international bedeutsamen Fixpunkt in der Bio-Branche mit rund 36.000 Besucherinnen und Besuchern entwickelt. Auch SONNENTOR ist natürlich jedes Jahr dabei – inzwischen aber mit etwas mehr Gepäck als einem Bananenkarton.